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Parthenexkursion bei Grimma

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Biologie ist die Lehre des Lebens, die man auch draußen erlernen und erleben sollte. Im letzten Corona-Jahr beschränkte sich das draußen Lernen jedoch darauf, sich mit seinem Laptop und Schulbüchern auf die Wiese zu setzten. In diesem Jahr sind Exkursionen zumindest in kleineren Gruppen wieder möglich.

So startete am 22.06 auch der Bio-Leistungskurs der Klasse 11, zusammen mit Frau Stichler, in die zweite erlaubte Exkursion seit Langem. Ziel der Exkursion war es die Parthe als Ökosystem Fluss nicht nur in der trockenen Theorie, sondern auch in der nassen Wirklichkeit kennenzulernen. Da eine fließende Parthe in Naunhof in letzter Zeit jedoch seltener zu sehen ist, fand die Gewässeruntersuchung an einem Flussabschnitt nahe Grimma statt. Nach einer einstündigen Radtour, man sollte die Exkursion als Bio- und Sport Exkursion bezeichnen, erreichte der Kurs die gewählte Flussstelle. Unterstützt wurde die Exkursion von dem Fließgewässerforschungsprojekt, Flow. Ziel dieses seit 2018 laufenden Projekts ist die Erforschung der deutschen Bäche und Flüsse. Diese sind vielerorts stark mit Pestiziden und Düngemitteln belastet oder durch Begradigungen und andere menschlichen Eingriffe bedroht. Flow hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht die Flüsse zu untersuchen, zu bewerten und einen Grundstein für die lokale Umweltpolitik zu legen. Das besondere bei diesem Projekt ist, dass es sich keinesfalls um eine schwer verständliche, wissenschaftler-exklusive Studie handelt. Stattdessen lebt Flow von den einfachen interessierten BürgerInnen.

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Unter Anweisung von Experten können Schulklassen, Anglervereine oder Hobbyforscher handanlegen und selbst etwas zur Wissenschaft beitragen. Unter der Leitung von Julia Gönner konnte so auch der Bio-Leistungskurs die verschiedenen Aspekte des Flusses erforschen. In drei separaten Gruppen bestimmte dieser die Gewässerstrukturgüte, sammelte Kleinstlebewesen, die Makrozoobenthos, und untersuchte chemisch die Inhaltsstoffe des Flusses. Das Projekt Team unterstützte die Schüler dabei nicht nur mit Rat und Tat, sondern stellte auch das benötigte Equipment bereit. So konnte der Kurs den Fluss untersuchen, während ihn das Wasser nicht bis zum Hals, aber zumindest bis zu den Oberschenkeln stand, ohne kalte Füße zu bekommen. Mit Hilfe von Kescher und Watt Hose fischten die Gruppe der Makrozoobenthos nach Krebstieren, Käfern und weiteren Wasserbewohner und bestimmte diese im Anschluss. Die Chemiegruppe nahm Wasserproben und untersuchte diese auf Nitrite, Chloride, Nitrate und andere Stoffe und die Gruppe der Gewässerstruktur ermittelte sowohl die Krümmung des Flusses als auch die Besonderheiten der Umgebenden Landschaft. Besonders die große Anzahl an Krebsen überraschte die meisten der SchülerInnen. Nach einer Auswertung der gesammelten Daten machte sich der Bio-Leistungskurs zurück Richtung Schule, während die gesammelten Daten in die Datenbank des Flow Projektes einflossen.
 
(Eva Krause)