Wusstet ihr, dass die Plätze rund um die Kirchen früher Friedhöfe waren? Oder dass man sich einen Schmuck aus Muttermilch als Andenken an ein verstorbenes Kind machen lassen kann? Diese und viele weitere interessante Fakten haben die Religionsschüler der Klasse 10 bei einer Exkursion am 29.08.2024 gelernt.
Mit dem Zug ging es am frühen Morgen nach Leipzig in das Stadtgeschichtliche Museum zur Ausstellung “R.I.P. – Die letzte Adresse”, wo wir – passend zum aktuellen Unterrichtsthema – an einer spannenden Führung zu verschiedenen Umgängen mit dem Tod teilgenommen haben. Dabei wurden wir durch die Ausstellung in chronologischer Reihenfolge von der Antike bis zur heutigen Zeit geführt.
Begonnen hat die Besichtigung mit einer witzigen Aufgabe: Wir sollten uns Sprichwörter überlegen, die mit dem Tod zu tun haben, und versuchen, dazu ein Bild zu malen, damit die anderen raten konnten, was es bedeutete. Gleich danach ertönte die sogenannte Totenglocke, zu der uns erklärt wurde, dass sie im Mittelalter erklang, wenn jemand gestorben war.
In der darauffolgenden Stunde haben wir uns mit Totenkronen und -masken, Särgen, Bestattungsarten (Urne, Leinentuch, Sarg) und ungewöhnlichen Erinnerungsstücken beschäftigt. Nach der vielen Theorie durften wir auch praktisch tätig werden und haben uns nicht nur zahlreiche Ausstellungstücke, sondern auch Videointerviews angeschaut. Dabei tauchten wir in die unterschiedlichen Sichtweisen auf den Tod verschiedener Glaubensrichtungen ein. Diese vermittelten eindrucksvolle Einblicke in die religiösen und kulturellen Unterschiede, die den Umgang mit dem Tod prägen.
Die Ausstellung war in mancherlei Hinsicht etwas beklemmend, aber trotzdem faszinierend und bot uns die Gelegenheit, uns eingehender mit einem Thema zu befassen, das in vielen Kulturen und Gesellschaften als Tabu angesehen wird oder ungern zur Sprache kommt.
Laura Vogel und Katharina Kanthak