Diskriminierung und Courage: Demokratiefördernde Projekttage in Klasse 8 und 9
Das Netzwerk für Demokratie und Courage gestaltete am Freien Gymnasium Naunhof Projekttage für die Klassenstufen 8 und 9. Die ehrenamtlichen Projektleiterinnen und Projektleiter griffen dabei die Themen Diskriminierung und couragiertes Handeln auf. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die demokratiefördernde Bildung junger Menschen in Sachsen. Mithilfe partizipativer Methoden erlebten die Schülerinnen und Schüler Formen demokratischen Miteinanders. Ziel war es, den Jugendlichen Argumentations- und Handlungsmöglichkeiten an die Hand zu geben, um sich gegen diskriminierende und menschenverachtende Haltungen zu positionieren. Darüber hinaus wurden Mitbestimmungsmöglichkeiten im Alltag aufgezeigt.
Für die Projekttage konnten verschiedene Schwerpunkte gewählt werden. Die Klasse 9.1 nahm am Workshop „Nationalismus lohnt sich nicht!“ teil. Die Teilnehmenden erarbeiteten, wie völkisch-nationalistisches Denken in der Gesellschaft sichtbar wird. Sie lernten, diese Ideologie zu erkennen, deren Anschlussfähigkeit zu verstehen und eigene Reaktionsmöglichkeiten zu entwickeln. Der Tag begann mit einer Reflexion über Demokratie im Alltag. Anschließend diskutierten die Schülerinnen und Schüler Strategien für ein respektvolles Miteinander und erprobten Argumentationsweisen gegen nationalistische Aussagen.
Die Klasse 8.1 setzte sich im Workshop „Rassismus entgegentreten!“ mit Stimmen rassismuserfahrener Menschen auseinander. Ziel sollte es sein, die Jugendlichen für die Folgen von Rassismus zu sensibilisieren und ihnen Handlungsstrategien gegen Diskriminierung zu vermitteln. Nach einem assoziativen Gruppenspiel wurde der Begriff Rassismus gemeinsam hergeleitet. In Kleingruppen vertieften die Teilnehmenden Perspektiven von Rassismuserfahrungen. Anschließend wurde verdeutlicht, dass Rassismus sowohl zwischen einzelnen Menschen als auch in Institutionen und gesellschaftlichen Bildern wirkt. Zum Abschluss entwickelten die Schülerinnen und Schüler Möglichkeiten, Rassismus im Alltag couragiert entgegenzutreten.
Ein weiterer Projekttag widmete sich dem Thema „Gleichberechtigung? Von wegen!“. Es ging darum, die Teilnehmenden für sexistische Situationen im Alltag zu sensibilisieren und sie zu stärken, diesen zu begegnen. Zudem erlernten sie Strategien, um mit diskriminierenden Erfahrungen umzugehen. Über einen Videozusammenschnitt zu sexueller Belästigung, Catcalling, Bodyshaming und sexistischer Werbung setzten sich die Jugendlichen mit Sexismus als alltäglicher Erfahrung auseinander. Als Abschluss wurden Handlungsmöglichkeiten gegen derartige Diskriminierung in typischen Alltagssituationen besprochen und erprobt.
Die Projekttage zeigten eindrücklich, wie wichtig es ist, Jugendliche für demokratische Werte zu gewinnen und sie zu ermutigen, Verantwortung für ein respektvolles Zusammenleben zu übernehmen.