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"Der Mensch ist des Menschen größter Feind" – Exkursion zur Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin

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Am 6. Juni 2024 unternahmen die 9.1 und die 9.2 eine Exkursion zur Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin. Schon bei der ersten Erkundung des Geländes durch die Schüler, offenbarten sich verschiedene Zeitschichten des Ortes. Das Renaissanceschloss Lichtenburg wurde im 16. Jh. erbaut und als Witwensitz der sächsischen Kurfürstinnen genutzt. Ab dem 19. Jh., bis 1928, wurde es als Gefängnis genutzt. Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten, trafen im Frühjahr 1933 die ersten politischen Gefangenen ein. Die Lichtenburg wurde nach und nach von einem Sammellager zu einem offiziellen, staatlichen KZ, geleitet durch die SS. Insgesamt waren hier 10.000 Menschen inhaftiert. Darunter waren politische Gefangene, als "asozial" stigmatisierte Menschen, Jüdinnen und Juden, Zeugen Jehovas, Sinti und Roma, Homo- und Transsexuelle sowie viele weitere Verfolgte. Ab den 50ern wurde das Gelände von der LPG "Geschwister Scholl" landwirtschaftlich genutzt und im Jahr 1965 eine erste Gedenkstätte im ehemaligen "Bunker" eingerichtet. Ein Museum folgte im Jahr 1978, welches bis 2004 bestand. 2011 wurde dann die Gedenkstätte in der heutigen Form eröffnet. 

Nach der Beschäftigung der 9. Klassen mit den verschiedenen Gebäuden und ihren Funktionen, bereiteten sie in Gruppen verschiedene Präsentationen zu Opfern, Tätern, dem Ausmaß und den Formen der Gewalt, sowie der damaligen Verflechtung des KZs mit der Stadtgesellschaft Prettins vor. Diese wurden anschließend während der Führung über das Gelände präsentiert. 

In der Abschlussrunde teilten dann alle ihre Eindrücke und Gedanken. Darunter war Entsetzen über das Ausmaß der Gewalt, über die Haftbedingungen und die Entmenschlichung. Ein Schüler äußerte sich folgendermaßen: "der Mensch ist des Menschen größter Feind."

Wir sind stolz darauf, dass unsere Schüler mit großem Interesse und kritischem Bewusstsein an dieses wichtige Thema herangegangen sind und diese Erfahrung als prägend für ihre persönliche und gesellschaftliche Entwicklung empfunden haben.